Zucht

Wahl der Verpaarung

Wie bereits hier beschrieben, gibt es in unserer kleinen Hobbyzucht nicht regelmäßig einen Wurf, da wir erstens kein großes Rudel haben und zweitens diese Zeit sehr intensiv vorbereiten und vor allem genießen möchten. So wunderschön die Zeit mit Welpen im Haus ist und wir diese Wochen mit großer Begeisterung und Leidenschaft erleben, möchte ich meine restlichen Rudelmitglieder dabei nicht vergessen, die während dieser Zeit immer ein wenig hinten anstehen müssen.

Und unser Motto ist nun mal: Qualität vor Quantität – und da zählt Lebensqualität für ALLE dazu. Das sind UNSERE Einstellungen zum Thema Zucht, wie wir sie handhaben. Das ist kein Angriff oder keine Kritik anderer Züchter, aber für uns passt es eben nur unter diesen Gesichtspunkten.

In die Wahl der Verpaarung investiere ich gerne viel Zeit, denn jeder Wurf sollte gut überlegt sein. Dankbar bin ich für einen ehrlichen Austausch unter Züchtern und Ratschläge guter und erfahrener Züchterfreunde. In der Zwischenzeit sind meine Nichte und ich zu wahren Detektiven geworden und filtern Informationen so gut wir können.

Ich denke jeder Züchter hat sein Idealbild der Rasse im Kopf und Herzen – so ist es zumindest bei mir: Der Collie den ich mir „wünsche“ von seiner Gesamterscheinung, seinem Typ und Temperament – mein Traumcollie. In der Zucht gibt es niemals eine Garantie, weil die Natur immer ein Wörtchen mitspricht und nichts erzwungen werden kann. Mit der besten Vorbereitung, den Überlegungen warum genau dieser Rüde mit dieser Hündin harmonieren könnte und dem Studieren der Ahnentafeln, gibt es trotzdem niemals die Gewissheit wie die Welpen aussehen und sich entwickeln werden. Das ist auch in Ordnung so, aber für mich ist es wichtig ein Ziel vor Augen zu haben.

Niemals nie nicht wird es einen Wurf ohne gewissenhafte Überlegung und gründliche Recherche geben. Einfach mal Hündin X mit Rüde Y verpaaren damit ein Wurf fällt, kommt für mich nicht in Frage.Die Qualität eines Zuchthundes wird bei mir niemals in Championtitel und den Äußerlichkeiten gesehen und gemessen, da gehört schon sehr viel mehr dazu. Ein Championtitel alleine bürgt noch lange nicht für „Klasse“.

Vor allem das Gesamtbild der Rasse, der über viele Generationen aufgebaute Rassestandard und die charakterlichen und körperlichen Eigenschaften sollen beibehalten werden. Kein Hund ist 100% fehlerfrei, als Züchter muss man ein objektives Auge behalten. Bei meinen eigenen Hunden bin ich selbst wohl am kritischsten. Jeder Hund hat Stärken und Schwächen und im Idealfall kompensiert der Rüde durch seine Vorzüge die Fehler der Hündin und umgekehrt. Dabei beachte ich nicht nur die Optik, sondern vor allem auch das Temperament und souveräne Wesen.

Vorsichtig bin ich bei Rüden, die sehr häufig eingesetzt wurden und werden, da es dadurch zu einem erhöhten Inzuchtniveau in der Genpopulation kommt und auch „Probleme“ in den Linien dadurch verbreitet werden. Die Auswirkungen sind mitunter erst Generationen später zu erkennen, wenn plötzlich vermehrt Nachzuchten mit genetisch bedingten Erkrankungen erscheinen. Persönlich wäre ich für einen limitierten Deckeinsatz für Rüden, würde es bei meinen Zuchtrüden auf jeden Fall so handhaben und diesen nur limitiert und wirklich geeigneten Hündinnen zur Verfügung stellen. Ich für meinen Teil berücksichtige als Hündinnen Besitzerin bei der Auswahl eines Deckrüden auf jeden Fall die Zahl der bereits vorhandenen Nachkommen und deren Entwicklung.

Seit meiner Kindheit habe ich mein Herz an diese wundervolle Rasse verloren und ich möchte die Zucht mit bestem Wissen und Gewissen unterstützen. Vorrangig züchte ich für uns selbst und liebevolle Familien, die den Babys ein wundervolles Zuhause geben. Und da es bei uns nur sehr unregelmäßig einen Wurf geben wird, plane ich umso intensiver und scheue keinen Kosten und Mühen, um die für mich ideale Verpaarung verwirklichen zu können. Gerne nehme ich weite Wege zum ausgewählten Deckrüden in Kauf, auch schon lange vor der geplanten Deckung um den Rüden live zu erleben. Einen Rüden zu wählen „nur“ weil er quasi gleich ums Eck wohnt und „eh ganz okay ist“ bzw. ich keinen Welpen aus dem Wurf behalten werden, kommt für mich einfach nicht in Frage.Und um ehrlich zu sein plane ich einen Wurf immer mit dem Gedanken einen Welpen zu behalten, da mir meine Diamonds so sehr am Herzen liegen, und ich nicht dafür geschaffen bin einen reinen „Verkaufswurf“ zu machen und die Zucht auf diese Art zu betreiben. Und da ich nur ein kleines überschaubares Rudel besitzen möchte, darf es schon alleine deshalb nicht jährlich einen Wurf bei mir geben *lach*